Das Wichtigste in Kürze:
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Hyperpigmentierung der Haut ist eine übermäßige Melaninproduktion, die zu dunklen Flecken oder Verfärbungen führt. 
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Häufige Ursachen: Sonnenexposition, hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft, Pille), postinflammatorische Hyperpigmentierung (z. B. nach Akne), genetische Veranlagung, bestimmte Medikamente. 
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Dauer der Hyperpigmentierung variiert – kann von Wochen bis zu mehreren Jahren bestehen bleiben, abhängig von Ursache, Hauttyp und Behandlung. 
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Behandlungsmöglichkeiten: Chemische Peelings, Lasertherapie, Mikrodermabrasion sowie dermatologische und kosmetische Verfahren. 
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Wirksame Inhaltsstoffe: Hydrochinon, Kojisäure, Retinoide, Vitamin C und Niacinamid. 
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Auswahl der richtigen Creme oder Behandlung sollte auf Ursache, Hauttyp und Schweregrad abgestimmt werden – am besten nach dermatologischer Beratung. 
Was ist Hyperpigmentierung der Haut?
Hyperpigmentierung ist ein Begriff aus der Dermatologie und bezieht sich auf eine übermäßige Produktion von Melanin, dem Pigment, das für die Farbe der Haut verantwortlich ist. Diese Hyperpigmentierung der Haut führt zu dunkleren Flecken oder Verfärbungen, welche auch als Pigmentflecken bezeichnet werden.
Was verursacht Hyperpigmentierung?
Es gibt mehrere Faktoren, die zu einer Hyperpigmentierung führen können, wie zum Beispiel:
- Sonnenexposition: Die häufigste Ursache für Hyperpigmentierung ist UV-Strahlung. Sie stimuliert die Melanozyten, vermehrt Melanin zu produzieren, um die Haut vor Schäden zu schützen. Das führt zur Bräunung, kann aber auch unregelmäßige Pigmentierungen wie Sommersprossen, Alters- oder Sonnenflecken verursachen.
 Eine Untersuchung der AAD zeigte, dass wiederholte UV-Exposition die Pigmentierung um das 7- bis 10-Fache erhöhen kann, obwohl der Melaningehalt nur etwa verdoppelt wird (Journal of the American Academy of Dermatology, 1979).
- Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Schwankungen – etwa in der Schwangerschaft oder durch hormonelle Verhütungsmittel – können das sogenannte Melasma auslösen. Östrogen und Progesteron erhöhen die Aktivität der Melanozyten, was zu einer ungleichmäßigen Melaninverteilung führt.
 Ein systematisches Review deJCM bestätigt, dass hormonelle Einflüsse ein Hauptfaktor für Melasma sind und vor allem Frauen im gebärfähigen Alter betreffen (Journal of Clinical Medicine, 2024).
- Postinflammatorische Hyperpigmentierung: Nach Hautentzündungen – z. B. Akne, Verbrennungen oder Infektionen – kann es zu lokalen Pigmentflecken kommen. Entzündungsmediatoren stimulieren dabei die Melanozyten zur Überproduktion von Melanin.
 Forschungen zeigen, dass PIH besonders häufig bei dunkleren Hauttypen auftritt und stark von der Intensität der Entzündung abhängt (Journal of Clinical and Aesthetic Dermatology, 2010).
- Genetische Veranlagung: Manche Menschen besitzen von Natur aus mehr aktive Melanozyten oder reagieren empfindlicher auf auslösende Faktoren wie Sonnenlicht. Dies erhöht das Risiko für Pigmentstörungen.
 Genetische Analysen zeigen, dass Varianten im MC1R-Gen und anderen Pigment-Genen die Anfälligkeit für Hyperpigmentierung beeinflussen (Pigment Cell Research, 2001).
- Medikamente und Chemikalien:Bestimmte Medikamente – z. B. einige Antibiotika, Chemotherapeutika oder Malariamittel – können eine Photosensibilisierung auslösen und so das Risiko für Hyperpigmentierung erhöhen.
 Ein Review zu medikamenteninduzierter Hyperpigmentierung beschreibt, dass u. a. Tetrazykline und Amiodaron die Melaninproduktion verstärken oder Pigmente in der Haut ablagern können (American Journal of Clinical Dermatology, 2000).
 
          Wie lange dauert eine Hyperpigmentierung?
Die Dauer einer Hyperpigmentierung kann von Person zu Person variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Ursache der Hyperpigmentierung, der individuellen Hautbeschaffenheit und der Art der Behandlung. In einigen Fällen kann eine Hyperpigmentierung über mehrere Monate oder sogar Jahre bestehen bleiben, während sie in anderen Fällen relativ schnell verblassen kann.
Was kann man gegen Hyperpigmentierung tun?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Hyperpigmentierung zu behandeln, abhängig von der Art und Schwere der Pigmentstörung. Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlungsergebnisse variieren können und es ratsam ist, einen Dermatologen zu konsultieren, um eine genaue Diagnose und die am besten geeignete Behandlungsoption zu erhalten.
Einige gängige Behandlungsmöglichkeiten für Hyperpigmentierung sind:
- Chemische Peelings: Chemische Peelings beinhalten die Anwendung einer chemischen Lösung, um die oberste Schicht der Haut abzutragen. Dies fördert die Zellerneuerung und hilft, dunkle Flecken abzuschälen und eine gleichmäßigere Hautfarbe zu fördern. Häufig verwendete Säuren für Peelings sind Glykolsäure, Salicylsäure und Milchsäure.
 Weitere Infos siehe Fruchtsäurepeeling
- Lasertherapie: Laserbehandlungen können zur Behandlung von Hyperpigmentierung eingesetzt werden. Verschiedene Lasertypen können Melaninpigmente gezielt zerstören, ohne die umgebende Haut zu beeinträchtigen. Laserbehandlungen erfordern normalerweise mehrere Sitzungen, um beste Ergebnisse zu erzielen und können mit einer gewissen Erholungszeit verbunden sein.
- Mikrodermabrasion: Bei der Mikrodermabrasion wird die äußerste Schicht der Haut mit feinen Kristallen abgetragen oder mit einem speziellen Gerät abgesaugt. Dies fördert die Zellerneuerung und hilft, Pigmentflecken abzuschleifen. Es kann mehrere Sitzungen erfordern, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen.
 
           
           
          Welche Inhaltsstoffe gegen Hyperpigmentierung?
Bei Hyperpigmentierung, insbesondere bei der Behandlung von dunklen Flecken oder ungleichmäßigem Hautton, gibt es verschiedene Inhaltsstoffe, die sich als wirksam erwiesen haben. Hier sind einige davon:
- Hydrochinon: Hydrochinon ist einer der am häufigsten verwendeten Inhaltsstoffe zur Behandlung von Hyperpigmentierung. Es hemmt die Produktion von Melanin und kann dazu beitragen, dunkle Flecken zu verblassen. Hydrochinon sollte jedoch vorsichtig verwendet werden und am besten unter ärztlicher Aufsicht, da es bei empfindlicher Haut Reizungen verursachen kann.
- Kojisäure: Kojisäure ist ein natürlich vorkommender Inhaltsstoff, der aus verschiedenen Pflanzen abgeleitet wird. Es hemmt die Melaninproduktion und kann dazu beitragen, das Erscheinungsbild von Pigmentflecken zu reduzieren.
- Retinoide: Retinoide, wie Retinol oder Tretinoin, sind Vitamin-A-Derivate, die die Zellerneuerung fördern und die Pigmentflecken verblassen lassen können. Sie helfen auch bei der Kollagenproduktion und tragen zur Verbesserung der Hautstruktur bei.
- Vitamin C: Vitamin C ist ein wirksames Antioxidans, das die Produktion von Melanin reduzieren kann. Es kann auch dazu beitragen, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen von UV-Strahlen zu schützen und das Erscheinungsbild von Pigmentflecken zu verbessern.
- Niacinamid: Niacinamid, auch bekannt als Vitamin B3, kann die Melaninproduktion in der Haut reduzieren und die Hautbarriere stärken. Es hat auch entzündungshemmende Eigenschaften, die bei der Behandlung von postinflammatorischer Hyperpigmentierung hilfreich sein können.
Welche Creme gegen Hyperpigmentierung?
Vor allem Hyperpigmentierungen im Gesicht, wie z.B. Sommersprossen, Altersflecken oder Melasma sind ein häufiges Problem. Es gibt verschiedene Cremes und topische Produkte, die sich zur Behandlung eignen. Die Wahl der richtigen Creme hängt von der Ursache und Schwere der Hyperpigmentierung, Ihrem Hauttyp und Ihren persönlichen Vorlieben ab.
1. Hydrochinon-Creme
- Wirkung: Hemmt die Melaninproduktion sehr effektiv.
- Stärke: Meist 2 % (OTC in einigen Ländern) oder 4 % (verschreibungspflichtig).
- Einsatz: Besonders wirksam bei Melasma, Altersflecken und postinflammatorischer Hyperpigmentierung.
- Hinweis: Unter ärztlicher Kontrolle verwenden, da bei längerer Anwendung Nebenwirkungen möglich sind.
2. Kojisäure-Creme
- Wirkung: Pflanzlich gewonnen, hemmt das Enzym Tyrosinase und reduziert so Melaninbildung.
- Besonders geeignet: Für empfindliche Haut oder als Alternative zu Hydrochinon.
3. Retinoid-Cremes (z. B. Tretinoin, Retinol)
- Wirkung: Fördert Zellerneuerung, beschleunigt Abschilferung pigmentierter Hautzellen, regt Kollagenbildung an.
- Oft kombiniert mit: Hydrochinon oder Vitamin C für bessere Ergebnisse.
4. Vitamin-C-Cremes oder Seren
- Wirkung: Starkes Antioxidans, hemmt die Tyrosinase, schützt vor UV-bedingter Hyperpigmentierung, hellt bestehende Flecken auf.
- Besonders gut: Zur täglichen Pflege und Vorbeugung.
5. Niacinamid-Creme
- Wirkung: Reduziert den Transfer von Melanin in die oberen Hautschichten, wirkt zusätzlich entzündungshemmend.
- Besonders geeignet: Gut verträglich und auch für empfindliche Haut geeignet.
Quellen: Journal of Clinical and Aesthetic Dermatology 2010, Elsevier (ScienceDirect) 2022, Scientific Electronic Archives 2024
Tipp:
Die beste Creme hängt von Ursache, Hauttyp und Schweregrad der Hyperpigmentierung ab. Meist wird ein kombinierter Ansatz empfohlen (z. B. Hydrochinon + Retinoid + Sonnenschutz). Ohne konsequenten UV-Schutz sind die Ergebnisse oft nur von kurzer Dauer, da neue Flecken entstehen können.
 
					

